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Nach der Krise, eine neue Chance?

 

Noch nie zuvor war es so wichtig, gemeinsam alleine zu sein.

Wir sind zu Hause und befinden uns in einer Art  "Zwangsurlaub" .

Die ersten Tage, bevor das Ausmaß vorhersehbar war, freute ich mich über die freie Zeit mit meiner Familie und genoss die auferlegte Pause. Die neue Herausforderung bestand darin, seinen Alltag optimal zu meistern: Home-Schooling, Kochen und lang Aufgeschobenes erledigen.

 

Der komplette Shutdown bis Ostern, ggf. bis Juni oder gar bis Ende des Jahres?!

Diese Nachricht beunruhigte mich nun doch... aber weiterhin blieb ich positiv und optimierte meinen Tages-Rhythmus hin bis zur Perfektion. Aufstehen, etwas Sport ( wooow!), Frühstück, anziehen,Home-Schooling, Mittagessen vorbereiten etc.,

bald schon ein Selbstläufer.

Nachdem die "Taktung" gut funktionierte, entstand wieder ein klitzekleines Zeitfenster, und zwar für die Gedanken.

 

...Ich vermisse meine Arbeit!

 

Als Betriebliche Gesundheitsmanagerin beschäftige ich mich tagtäglich mit allen gesundheitsrelevanten Themen in der Arbeitswelt. Zum einen optimiere ich die Verhältnisse in Unternehmen, die sich auf die Erhaltung der Gesundheit der Belegschaft auswirken, zum anderen unterstütze ich Mitarbeiter, bei der Arbeit gesund zu bleiben. Im Fachjargon nennen wir das BGM.

Eine wunderbare, abwechslungsreiche, emotionale und machmal auch schwierige Aufgabe, aber immer darauf ausgerichtet, ein positives Ergebnis zu erzielen.

Da ich meine Berufung quasi zum Beruf machen konnte, fehlte mir mein Team.

Gemeinsam sind wir für unsere Mitarbeiter da und bieten Ergonomie- und Ernährungs- Beratung, Arbeitssicherheits- Checks, Stress- und Burnout- Prävention sowie Vermittlung bei physischen und psychischen Belangen. 

 

Bevor ich meinen Bleistift am letzten Arbeitstag niederlegen musste, plante ich gerade den zweiten veganen Mitarbeiterkochkurs und war noch in den letzten Vorbereitungen unseres großen Gesundheitstages für die Belegschaft am 1. April ... das bimmelte das Telefon und eine total aufgelöste Mitarbeiterin rief im Büro des Gesundheitsmanagement an, sie klagte über große private Probleme und Sorgen.

...Es war leider nicht der erste Anruf dieser Art.

 

Auch hier leisten wir als Arbeitgeber Abhilfe.

Arbeitszeit ist auch Lebenszeit, eine klare Grenze zu ziehen ist schwer, da die Probleme mit Arbeitsbeginn nicht enden.

Ich haben ein Netzwerk von professionellen Beratungsstellen um den Betrieb gespannt und konnte der Dame sofort einen Termin mit einem externen Dienstleister vereinbaren.

 

...wo soll das Alles noch hinführen?

 

Die Höhe der bundesweiten Krankenquote spitzte sich vor der Krise mit einer enormen Geschwindigkeit zu, vor allem in den psychischen Bereichen.

Deutschlandweit stieg die Zahl der gesundheitsbedingte Arbeitsausfälle extrem schnell.

Vermehrt wurde über Stress, Burnout und Überforderung geklagt.

Viele Menschen waren einfach nur noch erschöpft und hatten kaum noch Zeit zur Selbstregulation.

  

Machen wir uns an die Arbeit

 

So können wir persönliche Vorbereitungen treffen, um nicht wieder in die gleiche Spirale zu verfallen.

Nehmen Sie sich nun einmal die Zeit, setzen Sie sich hin und denken an die vergangenen Zeiten.

Wie gestaltete sich Ihre "normale" Tagesroutine, welches Gefühl kommt bei den Erinnerungen auf? Haben Sie den Wunsch dass sich zukünftig etwas ändert?

Dann beginnen Sie jetzt mit kleinen Schritten.

 

Nehmen Sie sich ein Notizblock zur Hand und arbeiten Sie mit folgender Methode 

 

Beginnen Sie damit, Ihre Stärken und Potentiale herauszufinden und niederzuschreiben.

Denn nur wer sich seiner Persönlichkeit bewusst ist, kann diese gezielt und erfolgreich einsetzten, seinen Selbstwert entwickeln und entsprechend wertschätzen.

 

1. Ihre Stärken und Potentiale erkennen

 

Möglicherweise erkennen Sie nicht all Ihre Stärken , die Sie auch bereits einsetzten, 

oftmals ist unsere Selbstwahrnehmung etwas gefärbt.

Hiermit lade ich Sie ein, folgende Fragestellung zu beantworten und schriftlich festzuhalten

 

 a)

  • Wissen Sie eigentlich, wie andere Menschen Sie wahrnehmen?

 

  • Was andere an Ihnen schätzen?

 

  • Was Sie besonders gut können?

 

b)

Suchen Sie sich einen Menschen, der Ihnen nahe steht und auch ehrliches Feedback gibt, und stellen Sie dieser Person folgende Fragen :

(Befragen Sie gern mehre Menschen, umso mehr Rückmeldungen Sie haben desto, stärker ist die Aussagekraft.)

Denken Sie daran sich Notizen über das Gesagte zu machen

 

  • Wie würdest Du mich beschreiben?

 

  • Was macht mich aus? Was kann ich gut?

 

  • Was schätzt Du an mir?

 

Lesen Sie sich Ihre gemachten Notizen einmal durch, wie ist das nun? Fällt Ihnen etwas auf?

 

Worin stimmen die Aussagen Ihrer Vertrauenspersonen überein? 

 

Kam Ihnen eine neue Erkenntnis? Hat Sie etwas überrascht?

 

Über was haben Sie sich bei der Rückmeldung am meisten gefreut? Wofür war es gut?

 

Was können sie mit den Stärken und Potentialen im Job und Privatleben machen?

 

 

 2. Selbstwirksamkeit Stärke 

 

Hier geht es darum ,sich schwierige Situationen, die Sie bereits gemeistert haben, vor Augen zu führen.

Aus diesen Erfahrungen haben Sie gelernt und werden bei künftigen Herausforderungen davon profitieren.

Wenn man weiß, was man alles schon gemeistert hat, fühlt man sich viel stärker!

 

 

  • Welche Situation, die zunächst herausfordernd war, haben Sie gut gemeistert und bewältigt?

  

  • Wie genau haben Sie das geschafft? Was waren die Handlungen , wie die Gedanken?

 

  • Wie war das Gefühl nachdem Sie die Situation gemeistert haben?

  

Schreiben Sie auf, was Ihnen bei der Bewältigung der Situation am meisten geholfen hat.

Bitte merken! Dies wird ihnen auch bei der nächsten Situation helfen.

Das Rad muss nicht neu erfunden werden, greifen Sie einfach auf alt Bewährtes und Gelerntes zurück.

 

  • Was half am meisten?

 

3. Postive Beziehungen

 

Es ist wichtig, Bezugspersonen zu haben und sich zugehörig zu fühlen, ein soziales Netz hilft bei der Überwindung schwieriger Situationen.

 

  • Wie vielen Menschen können Sie zu 100% vertrauen?  Wer vertraut Ihnen?

 

  • Wie oft treffen Sie sich mit Ihren Freunden?

 

  • Übernehmen Sie Verantwortung für Menschen? Beispielsweise in der Familie?

 

4. Werte & Sinn

 

Der Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun, ist den Menschen angeboren und tief in uns verankert.

 

  • Sind Sie gläubig?

 

  • Haben Sie schon einmal Gutes getan? Sich sozial engagiert?

 

  • Sind Sie Teil einer Gemeinschaft / Vereins? 

 

5. Kraft der positiven Energie 

 

Unterschätzen Sie diese nicht... jede Besprechung, die positiv eingeleitet wird, lässt uns kreativer ,schneller und genauer denken.

Schreiben Sie Momente und Situationen nieder, die Sie glücklich machen, wofür Sie dankbar sind.

Speichern Sie diese in einer "gedanklichen Schatzschatulle" ab und öffnen Sie diese wieder, wenn schlechte Stimmung aufkommt.

 

  • Worüber habe ich das letze Mal so richtig gelacht?

 

  • Wenn ich daran zurück denke, freue ich mich, weil...

 

  • Ich bin dankbar für...

 

  • Ich bin glücklich, dass...

 

 

Bestimmt haben Sie jetzt ein Lächeln im Gesicht, oder? 

Mit den Dankbarkeitsnotizen sorgt man automatisch für einen Glückseffekt!

Denn: Dankbarkeit macht glücklich. :-) 

 

 Die Fragen sind nun alle beantwortet, Ihr habt Eure Analyse in der Hand.

 

 

 Vollkommene Gesundheit

 

Was gehört zu einer vollkommenen Gesundheit?

Früher galt: kein gebrochenes Bein, keine Grippe = gesund.

Heute wissen wir, dass die Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens ist und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.

 

Wie schaffen wir es, diesen Zustand zu erreichen? 

Es gibt viele Methoden,aber ein Modell möchte ich euch vorstellen,

das PERMA -Modell nach Seligmann:

 

 

 

P   Postive                  Emotionen, Glücksmomente genießen, positiv denken

E   Engagement          In einer Tätigkeit aufgehen, Stärken zu Vorschein bringen

R   Realstionship         Die Familie als Rückhalt haben, Freundschaften pflegen 

M  Meaning                 Werte leben und an Andere weitergeben, zu etwas beitragen, z.B. soziales Engagement aber auch der Beruf

A   Accomplishment    Etwas erreichen, Selbstwirksamkeit erleben, Potentiale gezielt einsetzen die zum Erfolgsgefühl beitragen.

                                  Schau her, das habe ich erreicht. Dann schaffe ich auch das nächste Ziel!

 

 

Was passiert nun? Es liegt in Eurer Hand, setzt Euch ein Ziel!

 

 

NUR WER SEIN ZIEL KENNT, FINDET DEN WEG.

 

Traut Euch!

 

Viele Erfolg!!!!

 

PS: Wer noch mehr über sich herausfinden möchte , anbei ein toller Charakter- Test (kostenfrei und ohne persönliche Daten)

 

https://www.charakterstaerken.org

 

sowie einen tollen Bericht zu den Dankbarkeitstagebüchern

 

https://www.spiegel.de/spiegelwissen/a-622742.html

  

Im Buchfachhandel oder auch im Netz gibt es viele Dankbarkeitstagebücher, vielleicht ein nettes Geschenk für Freunde?

 

Bleibt gesund!

 

 Eure Miriam :-)